Montag, 7. April 2008

Eigene Yacht am Gardasee zulassen ?

In einer (zugegeben älteren) Ausgabe der Yacht habe ich gelesen, dass die Zulassung eines eigenen Bootes am Gardasee sehr kompliziert sei was das Formularwesen betrifft.

Ich bin noch nie kontrolliert worden, möglicherweise kommt daher meine vereinfachte Wahrnehmung. Es gibt jedoch einige Hafen- und Wassersportführer für den Gardasee denen ich folgendes entnehme (identische Auskunft gab es auch vom Hafenmeister):
  • Sicherheitsausstattung wie sie eh jeder dabei hat (Paddel, Schwimmwesten, Horn, Leuchtraketen, Kompass, ....)
  • Für Nachtfahrten eine Blitzboje für Notfälle
  • Eine Bestätigung der Haftpflichtversicherung auf italienisch
Vor allem das letztere führt nach Angaben eines Freundes zum sofortigen Platzverweis und enthält kein Verhandlungspotential.

Eine Deutsche Fahne hilft dabei enorm, da dann die Italiener davon ausgehen dass der deutsche TÜV das Boot ja abgenommen hat.

Natürlich ist die Angabe ohne Gewähr!!

Mittwoch, 2. April 2008

Hafenplatz in Malcesine

Nachdem das mit der Boje (notgedrungen) relativ schnell wieder beendet war bin ich in Navene mit einem Hafenplatz fündig geworden.

Das ist natürlich schon eine tolle Sache: Spät abends ankommen und einfach einsteigen. Keine Spinnen mehr (siehe dazu den Bojen Post) und insgesamt signifikant weniger Dreck auf der Yacht. So hab ich mir das vorgestellt. Das Boot bleibt im Winter im Wasser und bei der Gesamtkostenbetrachtung gibt es gegenüber der Boje auch keinen Unterschied.

Gibt es auch einen Haken? Der Hafen ist (oder war) natürlich deshalb so günstig weil er erst im Bau war. In Italien hat am Ende die Planung nicht ganz mit den tatsächlichen Terminen korreliert (mal vorsichtig ausgedrückt). Aber in Summe hat es gut funktioniert.

Einen großen Unterschied zwischen dem Norden und dem Süden gibt es natürlich schon: Zum Segeln ist es im Norden top - Spitzenwind mit Garantie. Zum Baden war es allerdings im Süden besser, ist auch wesentlich Familienfreundlicher weil weniger Welle und dafür mehr Ankerplätze. Die sind im Norden eher rar. Siehe dazu auch http://www.etap.homepage.t-online.de/Liegeplatze_Gardasee/Gardasee_Uberblick/gardasee_uberblick.html

Boje in Pacengo

Ein Boot am Gardasee war schon länger ein Traum gewesen. Mit dem Erwerb einer Boje sind wir dem Traum auch schon ganz nahe gekommen.

Zielsetzung war dabei die Gesamtkosten im Rahmen zu halten. Irgendwie fühlt man sich ja sonst verpflichtet das Boot dort auch regelmäßig zu nutzen was wir aber nicht wollten. Es gibt ja auch noch andere schöne Dinge im Leben....

Die Grundsatzfrage ob Hafenplatz oder Boje will ich hier nicht diskutieren, aber die Auswirkungen waren und in der Euphorie vielleicht nicht so klar. Da wir auf dem Boot übernachten wollen ist (insbesondere mit Kind) ein Hafenplatz für die Übernachtung schon angesagt. Das bedeutet dann insbesondere auch einen Hafen zu finden. Da Strom und Wasseranschluß sowie eine Dusche für uns Pflicht waren, war auch schnell klar dass der direkt neben der Boje liegende Hafen nur zum "Ein-" und "Ausladen" genutzt werden kann. Wir haben uns dann mit einer privaten Marina arrangiert die etwas 1 sm entfernt war. War natürlich in der Nebensaison immer ein wenig aufwendig auch jemand zu erwischen. So hat das dann auch immer ganz leidlich funktioniert. Es wurde dann plötzlich blöd, als uns eröffnet wurde dass die Liegeplätze dort nur noch jahresweise vermietet werden würden. Ihr könnt euch denken was danach kam: genau, der Hafenplatz; allerdings in einer anderen Marina. Das aber in einem anderen Post.

Eine unangenehme Nebenwirkung des Bojenplatzes war, dass das Boot übermäßig mit Spinnen bevölkert war. Damit meine ich nicht hier und da einmal eine Spinne. Das war schon gnadenlos. Die Viecher legen ihre Eier gerne in die Segel, in alles was irgendwie offen ist. Die Details möchte ich euch ersparen, aber der Kahn hat ganz schön gelitten. Je nach Saison gab es dann auch noch die Fliegen die Eimerweise tot im Cockpit lagen oder die Schei...erei der Vögel im Frühjahr. Insgesamt waren Vögel (oder das was bleibt) kein Problem.

Das mit den Gesamtkosten hat sich auch relativiert. Hier mal meine Beispielrechnung:
1) Gemeindegebühren für die Bojennutzung ca. 300 Euro pro Jahr
2) Kosten für den Agenten der die Abwicklung vor Ort macht ca. 100 Euro pro Jahr
3) Liegeplatzkosten pro Nacht in der privaten Marina ca. 30 Euro pro Tag
4) 2 mal Kranen pro Jahr (an der Boje würde ich nicht überwintern) ca. 100 Euro pro Jahr
5) Stellplatzkosten für das Boot über den Winter ca. 80 Euro pro Monat
6) Leinen zum Festmachen an der Boje, Schäkel ca. 100 Euro pro Jahr

Da ist der Invest für den Erwerb einer Boje (ca. 1.500 Euro) noch gar nicht berücksichtigt. Aber trotzdem ist schnell ersichtlich dass bei angenommenen 20 Übernachtungen pro Jahr und einer angenommenen Nutzung der Boje von 5 Jahren schnell 2.000 Euro pro Jahr erreicht sind!

Die erhöhrte Abnutzung vom Schiff kommt noch dazu. Ich hatte nie Probleme mit Vandalismus. Aber da reißt schon mal z.B. die Öse welche die Dirk gehalten hat und der Baum scheuert dann mal 2-3 Wochen an Deck bevor mal wieder jemand nach dem Rechten sieht.